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Das Erstgespräch beim Steuerberater – Worauf Du achten solltest

Geschrieben von Kevin Seliger | Dec 3, 2020 11:33:00 AM

DIE WAHL DES STEUERBERATERS IST NICHT EINFACH

Immerhin erhält dieser Einblick in das Innerste Deines Unternehmens. Daher sollte die Zusammenarbeit auf Vertrauen basieren und immer auf Augenhöhe vonstattengehen. Um mit einem guten Gefühl in diese Zusammenarbeit zu starten, solltest Du immer ein Erstgespräch mit dem Steuerberater Deiner Wahl vereinbaren – ob als Videocall oder in der Kanzlei.
Damit Du gut vorbereitet in das Gespräch gehen kannst, haben wir die hier ein paar Punkte zusammengefasst, über die Du dir schon vorab Gedanken machen solltest.

Wichtig: Das kostenlose Erstgespräch ist keine Beratungsstunde. Sieh es wie ein erstes Date: Der Punkt ist sich gegenseitig kennen zu lernen und herauszufinden ob man zueinander passt. Natürlich stellt man auch direkt das Unternehmen vor.

Was genau erwartest Du von Deinem Berater?

Die Zusammenarbeit mit dem Steuerberater kann auf viele verschiedene Weisen durchgeführt werden. Willst du eine digitale Zusammenarbeit, oder lieber die Ordner mit den gesammelten Rechnungen jeden Monat zum Steuerberater bringen? Möchtest Du einen Ansprechpartner in deiner Nähe oder lieber jemanden, der auf dein Business spezialisiert ist? Machst du die Buchführung vielleicht sogar selbst und möchtest nur eine laufende Beratung oder die Erstellung des Jahresabschlusses?

Erst, wenn du genau weißt, wonach Du suchst, kannst du gezielt Erstgespräche mit den Steuerberatern vereinbaren, die für dich in Frage kommen. Falls du noch nicht digital mit Deinem Steuerberater zusammenarbeitest, es aber gerne würdest, zeigen wir Dir gerne, was Du dafür machen musst.

Welche Informationen braucht der Steuerberater, um Dir ein zielführendes Erstgespräch anbieten zu können?

Geh nicht unvorbereitet in das Gespräch, denn die Qualität des Erstgespräch mit dem Steuerberater lebt von den Informationen, die er von Dir bekommt. Bereite Dich also vorher gut vor und mache Dir über folgende Punkte Gedanken.

  • In Welcher Rechtsform, soll Dein Unternehmen geführt werden?
    Mach dich vorher schlau, welche Rechtsform, die für Dich passende ist. Solltest Du Dir nicht sicher sein, sprich es im Erstgespräch an. So kann der Steuerberater Dir einen Termin anbieten, in dem er Dich hierzu beraten kann.
  • Erstelle eine valide Finanzplanung für das laufende und folgende Jahr.
    Die Gebühren des Steuerberaters können nach Deinen Umsätzen bemessen werden. Daher solltest Du bereits vor dem Termin kalkulieren, wie der Umsatz und Gewinn für diese Zeiträume aussehen könnte. Natürlich kann niemand in die Zukunft schauen. Daher reicht fürs Erstgespräch eine grobe Schätzung. Solltest Du merken, dass die Schätzungen nicht zutreffen werden, können jederzeit Anpassungen vorgenommen werden.
  • Wie viele Rechnungen erwartest Du pro Monat?
    Neben Deinem Umsatz muss der Steuerberater sich einen Überblick über den zu erwartenden Arbeitsaufwand verschaffen können. Hast Du viele Umsätze mit einer kleinen Marge? Oder doch nur vereinzelte Umsätze, die einen hohen Gewinn abwerfen? Diese Information ist mitentscheidend für die Genauigkeit des späteren Angebotes.

 

Wie vergleiche ich Angebote von verschiedenen Beratern?

Wichtig ist, dass Du alle Angebote nicht einfach anhand des Gesamtpreises vergleichen solltest. Vielmehr musst Du ein System für Dich finden, dass alle Angebote vergleichbar macht. Sprich, Du musst alle Angebote so herunterbrechen, dass die Leistungen auch alle vergleichbar sind und nicht aufgrund des Leistungsinhalts gar nicht vergleichbar wären. Also, vergleiche nicht Äpfel mit Birnen. Qualitäts- und Leistungsvergleiche lassen sich jedoch nicht genau quantifizieren, weshalb häufig allein ein Preisvergleich angestellt wird. Dies hat oft fatale folgen, denn meist sind die vermeidlich günstigeren Angebote ein Trugschluss. Hier ein paar Tipps dafür:

  • Wie vergleiche ich objektiv?
    Ein objektiver Angebotsvergleich erfordert mindestens zwei Angebote für das gleiche Produkt / die gleiche Dienstleistung mit der gleichen Produkt-/Dienstleistungsqualität. Daher muss Markttransparenz hergestellt werden, um Angebote vergleichen zu können. Bei Werk- und Dienstleistungsverträgen können Angebote nur bei gleicher Leistungsbeschreibung des Auftragnehmers verglichen werden.
  • Preis über Qualität?
    Der Angebotsvergleich bildet eine wichtige Grundlage für Kaufentscheidungen. Die Entscheidung fällt in der Regel auf den niedrigsten Einkaufspreis, aber auch übergeordnete qualitative Kriterien wie Kundenkredit, Kundenservice, Lieferantenkredit, Lieferservice, Liefertreue, Lieferzeit oder Stammkunden können und müssen ausschlaggebend sein.
  • Angebote vergleichbar machen!
    Abstrahiert von diesen qualitativen Aspekten muss ein einfacher Preisvergleich verschiedene Preisbestandteile beinhalten, die verschiedene Berater bei der Honorarfindung berücksichtigt oder nicht berücksichtigt haben. Preisbestandteile können sich auch aus solchen Bedingungen ergeben, dass Du als Mandant erhöhte Eigenleistungen erbringen musst, die einen niedrigeren Preis ermöglichen.

Abschließend wollen wir Dir noch eine Checkliste mit auf den Weg geben, worauf Du im Erstgespräch achten solltest:

Checkliste Erstgespräch

 Hier downloaden: