Kennst Du das?
Ist das wirklich bei Steuerberatern so?
Ein ganz klares nein. Es gibt sie, die oben kurz skizzierten Teams und Berater. Und ja, einige dieser Aussagen sind in unseren Augen auch Teil der ersten größeren Hürden die genommen werden müssen, wenn ein E-Commerce Händler auf der Suche nach einem Steuerberater ist, der Ihre Sprache spricht.
Das Mindset der “jungen Generation” der Steuerberater ist mithin nicht mehr mit dem Bild zu vergleichen, was wir oben – natürlich etwas pointiert – skizziert haben. Es stimmt so einfach nicht mehr. In der momentanen COVID-19-Phase und in Zeiten von Lockdown, Lockdown-Light, Überbrückungshilfe I und II sowie der außerordentlichen Wirtschaftshilfe zeigt sich einmal mehr, dass “da draußen” eine neue Generation der Steuerberater heranwächst.
Dennoch, wenn ein E-Commerce Händler auf die Suche nach einem Steuerberater geht, wird er oft auf der “Packung” das Wort “E-Commerce” oder “Onlinehandel” finden. Wenn er die “Packung” aber öffnet, ist oft nicht mehr viel vom versprochenen Inhalt übrig.
Woran liegt das?
In unseren Augen liegt es daran, dass das Mindset ein anderes ist, als es für E-Commerce nötig ist.
Die Wörter “E-Commerce” und “Onlinehandel” sind natürlich aktuell en vogue. Es ist Hip & Cool, als Berater, E-Commerce Betreuung anzubieten.
Dabei ist die Beratung und Betreuung von E-Commerce Händlern ein sehr breit gefächertes Feld, in dem der Steuerberater sich sowohl mit Schnittstellen und eher IT-lastigen Themen, als auch mit der steuerlichen Materie bestens auskennen muss.
Die Kanzlei muss die internen Prozesse von vorne bis hinten an die Erfordernisse des Onlinehandels anpassen. Heißt: sich ausgiebig mit der Thematik beschäftigen und daraus einen echten Schwerpunkt und eine echte Spezialisierung machen. Denn nur dann kann ein E-Commerce Händler auch adäquat beraten und betreut werden.
Unser Ansatz ist es, E-Commerce Händler nicht “nebenbei” steuerlich zu betreuen sondern, als eine unserer Spezialisierungen, diese Betreuung in den Fokus zu nehmen.
Am Anfang eines jeden Gesprächs zwischen einem E-Commerce Händler und einem Steuerberater sollte stets die beidseitige Erwartungshaltung kommuniziert werden. Nur wenn von vorneherein jegliche Wünsche und Fragen offen gelegt werden, kommen beide Seiten zu einer befriedigenden Zusammenarbeit. Offenheit ist hier der Schlüssel zum Erfolg!
Viele Steuerberater nutzen DATEV oder Addison. Diese Firmen sind seit Jahrzehnten im Markt der Steuerberater vertreten. Bei DATEV hat sich der genossenschaftliche Gedanke bis heute durchgezogen. Das heißt aber auch, dass die DATEV mit all ihren Themen die sie hat, ein schwerer Tanker ist. Sie lässt sich also nicht schnell um Unwägbarkeiten herum manövrieren.
Wir nutzen DATEV daher als Vehikel, zusammen in einem Prozess mit verschiedensten Anwendungen. DATEV ist für uns das letzte Glied in der Kette, um die Buchhaltung von E-Commerce Händlern adäquat und professionell zu erstellen.
Wir nutzen die Stärken von DATEV, die von vorneherein mitgebracht werden, stärken die Schwächen jedoch mit anderen, am Markt erhältlichen, Lösungen oder programmieren unsere Eigenen, wenn dies geboten ist. Tax Technology ist hier das Stichwort und ist in der modernen Steuerberatung unverzichtbar.
Die DATEV eigene Paypalschnittstelle – als Beispiel – kann man nur für eher “kleine” Onlinehändler nehmen, da die Schnittstelle ab einer gewissen Menge von Transaktionen extrem viel Zeit für den Import benötigt. In so einer Konstellation bedienen wir uns anderer Schnittstellen, um diesen Import von PayPal-Transaktionen zu beschleunigen.
Dabei setzen wir zum Beispiel auf eigene Entwicklungen, wenn es keinen klassischen Konverter oder keine klassische API Schnittstelle von Shopsystemen gibt.
Natürlich ist es wichtig einen Steuerberater zu finden, der sein Fach versteht. Aber nicht nur das herkömmliche – sprich, alt-bekannte – Wissen ist hier von Nöten, sondern auch ein gewisses technisches Knowhow.
Für E-Commerce Händler ist es wichtig, dass die enormen Datenmengen von einem steuerlichen Berater so aufbereitet werden, dass für den Händler ein echter Mehrwert entsteht, indem die Daten als Grundlage für weitere Beratung und zur Überwachung herangezogen werden können.
Dies ist nur dann der Fall, wenn der steuerliche Berater eine Buchhaltung nicht ausschließlich auf Summenbasis erstellt. Wir, von 3S.tax, erstellen deshalb sämtliche Buchhaltungen auf Einzeltransaktionsbasis.
Des Weiteren müssen in gezielten Ländern – zusätzlich zur Umsatzsteuervoranmeldung – ausländische, umsatzsteuerlich registrierte Unternehmen, monatlich einen digitale Umsatzsteuer-Datensatz, das „Standard Audit File – Tax“ (SAF-T) abgeben. Dies ist, z.B. in Polen der Fall: Bisher galt die Regelung dort seit 2016 für Großunternehmen, seit dem 01. Juli 2018 müssen auch Kleinunternehmen diese Erklärung abliefern.
Damit diese Erklärungen korrekt abgegeben werden können, müssen gezielte Plausibilitätschecks durchgeführt werden, was bedeutet: Schnittstellen müssen auf ihre Richtigkeit kontrolliert werden.
Und nicht nur steuerlich, sondern auch zivilrechtlich ist hier Fokus angesagt:
Da der Handel mit dem Ausland nunmal immer wichtiger für Onlinehändler wird, muss enorm auf das Woher und Wohin geachtet werden. Von Land zu Land, und Kontinent zu Kontinent, gibt es verschiedene Gesetze, Währungen, Unterschiede in vorgezogenen Zahlungsweisen und sogar Unterschiede in der Volljährigkeit.
Als simples Beispiel: Zwei Freunde bilden ein Startup-Unternehmen, dass selbst-gebrannten Schnaps verkauft. In Deutschland können sie dies ab dem achtzehnten Lebensjahr tun, in der USA würden sie sich strafbar machen.
Der Steuerberater darf also nicht nur mit Wissen fürs Inland glänzen.
Nun mögen einige Mandanten denken, dass alles nur “ein einfacher Klick” ist, doch es gibt viele wichtige Details die man beachten muss:
Viele steuerliche, bzw. umsatzsteuerliche Regime und Gesetze müssen beachtet werden. Ausländische Steuerbehörden sind zum Teil wesentlich rigoroser als Deutsche. Nehmen wir als Beispiel noch einmal Polen: Dort wird nämlich für jeden nachträglich versteuerten Artikel eine Strafgebühr erhoben.
Deshalb sollte gerade aus dem Bereich Umsatzsteuer enormes Wissen vorhanden sein, da eben diese auch von Land zu Land unterschiedlich sein kann. Schon ein einziger Fehler, kann etwa 20% Verlust bei einer Transaktion bedeuten.
Dropshipping ist eine zusätzliche Herausforderung, denn dort gibt es in der Praxis oft das Problem, dass die Datengrundlagen nicht korrekt von den Systemen abgebildet werden. Hier muss der Steuerberater daher oft rätseln, ob die Pakete nun nach Polen, Österreich, Japan oder doch Amerika gehen. Dieser Missstand liegt leider oft an unzureichend konfigurierten Shops oder unzureichend konfigurierten Schnittstellen.
Und nun kommen wir ins Spiel, denn vielleicht sind ja gerade wir die Steuerberater nach denen du schon lange gesucht hast. Was genau machen wir anders?
Wir blicken in die Zukunft, anstatt uns in das Gewohnte zu flüchten. Die Digitalisierung ist ein permanenter Aspekt unserer Gegenwart und wird es wohl für den Rest unseres Lebens bleiben.
Aber natürlich ist nicht alles Alte gleich schlecht: Durch die Verbindung des “Wissens von Gestern” und den digitalen Möglichkeiten der Gegenwart versuchen wir wieder etwas Pepp in die Welt der Steuern zu bringen.
Kreativität und Individualität sind uns wichtig, sowohl unsere, als auch deine. Deshalb arbeiten wir eng mit unseren Mandanten zusammen um ihre Visionen und Ziele in die Realität umzusetzen.
Persönlich, transparent und unkompliziert: so sollte doch eigentlich alles im Leben laufen!
Schau gerne mal auf unserer E-Commerce Seite vorbei und erhalte weitere, wertvolle Informationen.
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Onlinehandel – aber richtig; Umsatzsteuer, OSS & Co.
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