In der Ruhe liegt die Kraft, das wusste schon Konfuzius. Aber wusstet Ihr, dass dieses Sprichwort auch etwas abgewandelt auf das Teilen zutrifft? Wir alle kennen die „Sharing Economy“. Die einen leben es ausgiebiger, die anderen weniger. Meist geht es dabei darum, Materielles zu teilen.
Wir sind Steuerberater. Da fragt Ihr Euch sicher, was haben die denn alles zu teilen? Und vor allem, warum sollten wir Wissen – als unser kostbarstes Gut – ohne dafür entlohnt zu werden teilen? Denn Wissen ist unser Kapital, worauf wir unser ganzes Berufsleben hingearbeitet haben und es täglich mit kostenintensiven Fortbildungen auffrischen.
Machen wir uns nichts vor. Grundsätzlich teilen Sender von Wissen nicht aus 100% altruistischem Gedanken. Sender von Informationen teilen, um anderen neues Wissen zu vermitteln und hoffen, bezüglich der Informationen bzw. des Wissens vom Empfänger weiter zu diesen Themen befragt zu werden. Der Sender hat das Ziel als “der” Experte in dem entsprechenden Wissensgebiet wahrgenommen zu werden.
Trotzdessen macht teilen glücklich und hilft dem Sender, sich mit der Materie noch einmal verstärkt auseinanderzusetzen. Selbstverständlich ist dieses Thema sehr vielschichtig und psychologisch betrachtet, kann man ganze Bücher darüber füllen. Auch gibt es verschieden “Typen” von “Teilern”. Wer mehr darüber erfahren möchte, den verweisen wir gerne an die entsprechende Fachliteratur.
Abgesehen von der Vielschichtigkeit der Wissenschaft, wollen wir Euch hier einige Punkte aufzeigen, warum in jeder Profession das Teilen von Wissen und Erfahrung angebracht und hilfreich ist.
Großzügige, teilende Menschen sind glücklicher und erfolgreicher. Kennt Ihr das nicht? Geben ist seliger als Nehmen. Das trifft – in unserem Fall definitiv – auch auf das Teilen von Erfahrungen und Wissen zu. Der Vorgang, anderen Menschen weiterzuhelfen schüttet im Körper Glückshormone aus, die wiederum zu einem Gefühl der Zufriedenheit führen.
Kommt Euch das Folgende bekannt vor? Jemand teilt Euch mit, wie seine Gedanken zu einem Thema sind. Vielleicht ist es im persönlichen Austausch aber vielleicht ist es auch auf Social Media. Ihr macht Euch selber Gedanken darüber und teilt daraufhin auch Eure Erfahrungen? Ihr fühlt Euch angespornt, Euren “Senf” dazugeben.
Wer Wissen und Erfahrungen teilt, setzt sich damit auseinander. Es wird auch Dir schon so ergangen sein, dass Du gedacht hast Gelerntes verstanden zu haben. Just bis zu dem Moment, in dem Du selber dieses Wissen weiter transportieren und erklären solltest. Hier liegt oft ein kleiner psychologischer Selbstbetrug vor indem wir denken, Dinge vollumfänglich begriffen zu haben.
Wenn wir darüber sprechen und dieses Wissen teilen merken wir also, ob wir Sachverhalte und Zusammenhänge vollumfänglich verstanden haben.
Jeder kennt sie, die Sprichwörter. Gemeinsam sind wir stark. Einer für alle, alle für einen.
Es ist aber durchaus etwas an diesen Sprichwörtern dran. Denn: Wenn wir uns dafür einsetzen, dass mein Gegenüber sein Wissen vermehrt und vertieft hilft es und – wie oben bereits erwähnt – spornt es ihn an, sein Wissen mit uns zu teilen. Durch die Horizonterweiterung haben wir jedoch die Chance, gemeinsam neue Zusammenhänge zu entdecken und Ideen zu entwickeln, die vorher weder Sender noch Empfänger für möglich gehalten hätten.
Leute teilen gerne mit Leuten, die ihnen sympathisch und nahe sind. Was wiederum bedeutet, dass der Sender sein Gegenüber wertschätzt und ihn dazu verhelfen möchte, weiter zu denken, Dinge zu verstehen oder Probleme zu lösen. Dies vermittelt ein Gefühl von Verbundenheit und Nähe. Der Sender wird dem Empfänger dankbar sein und versuchen, sich irgendwann in gleicher Weise zu revanchieren.
Wie bereits gelesen, bedeutet Teilen Wertschätzung für mein Gegenüber. Was dazu führt, dass die Beziehung bilateral verbessert wird. Der Sender verhilft dem Empfänger ggf. auf das nächste Level, wobei der Empfänger die intrinsische Motivation erlangt, die Hilfe des Senders irgendwann einmal an ihn zurückzugeben. Diese Verbundenheit pflegt natürlich die Beziehung zwischen zwei Menschen, da sie gemeinsam Probleme gelöst haben, sich aufeinander verlassen konnten und dadurch eine (emotionale) Bindung aufgebaut haben.
Wir Ihr seht, ist das (unentgeltliche) Teilen von Informationen unter anderem damit verbunden, dass wir uns als Person besser fühlen, unser Gegenüber sich besser fühlt, sowie, dass wir im Kollektiv mehr Wissen erlangen und darauf vertrauen können, dass auch einem selber, als Sender von Informationen und Erfahrungen, geholfen wird, wenn man danach fragt oder der Gegenüber sieht, dass man Hilfe benötigt.
PS: Wir wir damit umgehen, findet Ihr hier: https://www.3s.tax/de/wir/#netzwerk